Herr Rauter, Sie sind seit Jahrzehnten Schuldner- und Insolvenzberater, außerdem Leiter einer Niederlassung der AWO und Vorstandsvorsitzender der LAG. Würden Sie kurz erläutern, was das Tätigkeitsfeld des Schuldner- und Insolvenzberaters umfasst?
Wir sind für die Ratsuchenden da, wir verschaffen uns gemeinsam einen Überblick. Ein nächster Schwerpunkt ist die Sicherung der aktuellen Miete und Energiekosten, die Abwehr von Zwangsvollstreckungsmaßnahmen. Wir führen oder beraten bei Verhandlungen mit den Gläubigern oder Gläubigervertretern und entwickeln gemeinsam mit den Ratsuchenden Entschuldungsstrategien, bis hin zu einem Insolvenzverfahren. Dabei sind wir immer auch präventiv tätig und versuchen die Finanzkompetenz zu steigern und über die rechtlichen Situationen aufzuklären.
Können Sie erklären, welche Funktion die LAG SIB Berlin e.V. hat?
Die LAG SIB ist eine Art Dachverband, wir sind ein Verein, in dem die einzelnen Träger von Beratungseinrichtungen zusammengeschlossen sind. Wir sind der Ansprechpartner des Landes Berlin, organisieren Fortbildungen, bieten Präventionsmaßnahmen in ganz Berlin und für sämtliche Ziel- und Altersgruppen an und noch vieles mehr.
Was begeistert Sie auch nach vielen Jahren noch an Ihrer Arbeit?
Die Möglichkeit der schnellen Hilfe, die Aufklärung bei rechtlichen Fragen, die Stärkung der Ratsuchenden, die immer das schwächste Glied in diesem Zusammenspiel zwischen Gläubiger, Gläubigervertretern und Schuldnerdateien sind.
Was macht die Arbeit als Schuldner- und Insolvenzberater Ihrer Ansicht nach besonders?
Die Komplexität der Arbeit und die Arbeit mit den Menschen.
Warum könnte die Mitarbeit bei der Schuldner- und Insolvenzberatung für potenzielle Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen attraktiv sein?
Die Arbeit ist abwechslungsreich, gefragt ist Kreativität und Empathie.
Gibt es eine spezifische Unternehmenskultur bei den Mitgliedern der LAG und was macht sie aus?
Es handelt sich um Wohlfahrtsverbände und die diesen innewohnenden Grundsätzen für ein soziales Miteinander.