Rund 400 000 Menschen in Berlin sind überschuldet. Nach Darstellung von Marco Rauter, Vorstandsvorsitzender der LAG SIB Berlin e.V., ist die Lage dramatisch: „Immer mehr Berlinerinnen und Berliner können mit ihren Einkommen nicht auskommen“, betont er. Überschuldung bedeutet, dass über einen längeren Zeitraum Verbindlichkeiten nicht beglichen werden können.

Die Ursachen für die Überschuldung seien vielfältig, etwa die stark gestiegenen Mieten, die gestiegenen Energiekosten oder die Möglichkeit im Internet erst einzukaufen und später zu bezahlen. Häufig bleibe als Ausweg aus der Krise nur die Insolvenz.

Die 14 Mitglieder der LAG SIB Berlin e.V., des Dachverbands der 21 Beratungsstellen in ganz Berlin, bieten im Auftrag des Berliner Senats kostenfrei Schuldner- und Insolvenzberatung an. Die Personaldecke ist laut Marco Rauter dünn. Auf 117 Beraterinnen und Berater (Stand 11.2023) in der Stadt kommen 400 000 Überschuldete.

Der Experte, der den Vorsitz der LAG SIB Berlin e. V. ehrenamtlich ausübt - selbst seit 2004 Schuldner- und Insolvenzberater - wirbt für seine Tätigkeit: „Unser Beruf ist bunt und vielfältig, genau wie unsere Stadt“. In Frage kommen für die anspruchsvolle Arbeit vor allem Juristinnen und Juristen und Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter. In den Teams in den Beratungsstellen sind in der Regel viele unterschiedliche Fachrichtungen vertreten. Daher sei auch willkommen, wer mindesten einen Bachelor einer Hochschule oder Fachhochschule habe, so Rauter.